Die israelisch-palästinensische Frage ist auf tragische Weise in den Mittelpunkt der internationalen Debatte zurückgekehrt. Vom 10. bis 20. Mai wurden im Krieg zwischen der fundamentalistischen Regierung von Bibi Netanjahu in Israel und der Hamas – der fundamentalistischen Bewegung, die den Gazastreifen regiert – 256 Palästinenser (darunter 66 Kinder) und 13 Israelis getötet, über tausend verletzt und 156 Gebäude dem Erdboden gleichgemacht[1]. Der Waffenstillstand ist seit dem 21. Mai in Kraft und wurde dank der Vermittlung des Kairoer Regimes unterzeichnet, dass einen neuen Kompromiss über die Verfolgung der Muslimbruderschaft erzielte, weshalb in Ägypten ein Staatsstreich durchgeführt wurde[2].
Trotzdem kann niemand wissen, ob und wie lange die Hudna hält[3], denn die Gründe für den palästinensischen Aufstand und die gewalttätige israelische Reaktion bleiben nicht nur ungeklärt, sondern werden nicht einmal thematisiert. Zunächst das Problem der Definition und Zuordnung des Territoriums. Wieder einmal überwog der Hass die Vernunft[4]. Wieder einmal müssen wir die Opfer unter Zivilisten, zahlreichen Kindern und zerstörten Infrastrukturen zählen: Am 10. Mai (ein besonderer symbolischer Tag, an dem Israel den „Tag von Jerusalem“ feiert, um seiner Annexion nach dem Sechstagekrieg von 1967 zu gedenken[5]), während des Ramadan (dem heiligen Monat der Muslime), beschlossen die israelischen Behörden, am Eingang zum Damaskustor, dem Haupteingang zur Altstadt von Jerusalem, neue Kontrollpunkte einzurichten, die Tausende von Palästinensern daran hinderten, die Al-Aqsa-Moschee zu erreichen und ihre Gottesdienste abzuhalten[6].
Die Folge davon: gewaltsame Zusammenstöße zwischen israelischer Polizei und Palästinensern vor der Al-Aqsa-Moschee; in der Nähe der Moschee, in der Nachbarschaft von Sheikh Jarrah, Proteste gegen die israelische Regierung, die die Vertreibung einiger in diesem Gebiet lebender palästinensischer Familien zugunsten jüdischer Siedler ankündigte. Israelische Sicherheitsbeamte drangen in die Al-Aqsa-Moschee ein und warfen Blendgranaten auf die Palästinenser. Ein Angriff auf einen der heiligen Orte der islamischen Religion während des Monats Ramadan. Daher der Raketenstart der Hamas vom Gazastreifen nach Jerusalem im westlichen Negev und die unmittelbare Reaktion Israels auf den Raketenstart der islamischen Radikalbewegung[7].
In den letzten Jahren wurde der Tempelberg zum Schauplatz von Überfällen israelischer fundamentalistischer Gruppen. Sie forderten die Zerstörung der Al-Aqsa-Moschee und des Felsendoms. Nach Angaben von Vertretern der Islamischen Stiftung und den Hütern der Moschee, einer religiösen Stiftung (Wächter der heiligen Stätten), die von Jordanien unterstützt wird, wollen die israelischen Fundamentalisten, dass die zwei heiligen Orte dem Amt für Altertümer unterstellt und damit ihrer religiösen Bedeutung beraubt werden[8].
Am 27. Mai hat der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen eine Untersuchungskommission zur Gewalt in den besetzten palästinensischen Gebieten, einschließlich Ost-Jerusalem, eingesetzt[9]. Die ehemalige chilenische Präsidentin Michelle Bachelet, Hochkommissarin für Menschenrechte, sagte, dass die Angriffe der israelischen Armee auf den Gazastreifen ein Kriegsverbrechen darstellen könnten, „wenn sich herausstellt, dass Zivilisten wahllos getroffen wurden„[10].
Richtig, aber ungenügend. All diese Positionen geben vor, die große Neuheit des nahöstlichen Schachbretts nicht zu sehen: Seit die ägyptische Armee unter Präsident Al-Sisi die demokratische Regierung von Kairo gestürzt hat, die bei den Wahlen die Muslimische Bruderschaft (die auch hinter der Finanzierung von Hamas steht[11]) gewonnen hatte, ist Israels relative Mehrheitspartei, Bibi Netanjahus Likud, zu einem der treuesten Verbündeten des ägyptischen Regimes geworden, und die Sache des palästinensischen Volkes ist zum Gegenstand des Handels unter diesen neuen Freunden geworden[12].
Eine Wirtschaft in Belagerungsnot
Hungrige palästinensische Kinder betteln am Straßenrand[13]
Eine ganz einfache Verhandlung, denn Palästina ist ein Land, das vollständig von Israel umgeben ist und keine eigene autarke Wirtschaft besitzt. Immer wenn es den Einwohnern gelingt, eine Produktion von internationalem Interesse aufzubauen, enteignet sie Israel militärisch (wie es bei den tausendjährigen Olivenbäumen des Westjordanlandes und Galiläas der Fall war [14], welche nun die Quelle eines der besten Öle in Europa sind, das von der Landesgutsfirma Meschek Achiya produziert wird[15]) oder zündet sie an und raubt es durch jüdische Siedler aus – oder man geht sogar so weit, sie mit eigenen Jagdbombern[16] zu zerstören[17]. Oder mit Pestiziden: Die jüdische Armee verteilt mit Flammenwerfern oder dank Fluggesellschaften (Chim-Nir und Telem Aviation) Pestizide[18] über die Grenze, die Blätter und Wurzeln der Pflanzen palästinensischer Bauern verbrennen[19].
60 % des Westjordanlandes stehen unter der Kontrolle der israelischen Regierung, und selbst in den Gebieten, die laut internationalen Abkommen Palästinensern gehören, wird der Zugang für Bürger durch Armeekontrollen erschwert. Palästina, mehr als eine einzelne Nation, ist also ein System, dass (physisch, wirtschaftlich und politisch) in drei Zonen unterteilt ist: das Westjordanland, Ostjerusalem und den Gazastreifen. Das Westjordanland wiederum ist in drei weitere Gebiete (A, B und C) unterteilt, um die Mobilität so schwer wie möglich zu machen und die israelische Militärkontrolle zu vereinfachen[20].
Die Dinge werden ständig schlimmer. Nach Angaben der Weltbank erwies sich 2020, nach drei aufeinanderfolgenden Jahren mit einem Wirtschaftswachstum von unter 2 % als ein noch schwierigeres Jahr, da die palästinensische Wirtschaft mit Covid-19 sowie einer schweren wirtschaftlichen Verlangsamung aufgrund des Nachfragerückgangs auf den traditionellen Exportmärkten konfrontiert wurde. Überdies kam es zu einem Stillstand bei den Verhandlungen zwischen der Palästinensischen Autonomiebehörde und der israelischen Regierung (welche die Überweisung von Entschädigungsmitteln ausgesetzt hat) und zu einer drastischen Kürzung der Auslandshilfe[21].
Am 1. Dezember 2020 stellten der palästinensische Ministerpräsident Mohammad Shtayyeh und der Vertreter der Europäischen Union in Palästina, Sven Kühn von Burgsdorff, eine Investitionsplattform vor, die den Zugang zu ausländischen Geldern erleichtern soll, um lebenswichtige Sektoren wie Landwirtschaft, Verkehr, Telekommunikation, erneuerbare Energien, Wasserressourcen und digitale Technologien zu unterstützen: Bis zu 100 Millionen Dollar aus einem europäischen Zuschuss und weitere 410 in Form von Bankdarlehen und Garantien[22], die sechs Monate nach den 41 Millionen Dollar eintreffen, die von der Europäischen Union gespendet wurden, damit die Palästinensische Autonomiebehörde die Zahlung der Gehälter der öffentlichen Verwaltung ermöglichen kann[23].
Es gibt keine Alternativen: Die Wirtschaft Palästinas ist ein geschlossener Kreislauf, in dem Israel und Hamas dafür sorgen, dass große Industriekonzerne und große Kreditinstitute nicht eintreten können. Apartheid ist im Alltag und auch im Finanzsektor präsent[24]. Der anschließende Bau der 465 km langen Sicherheitsmauer (2002), erbaut mit immensen unrechtmäßigen Abweichungen von den erlaubten Grenzen von 1967 zugunsten Israels, schränkt die Bewegungsmöglichkeit der palästinensischen Bevölkerung erheblich ein, mit weiteren schweren wirtschaftlichen und sozialen Folgen[25].
Tägliche Szenen der Wasser-Apartheid, die Israel Palästina auferlegt hat[26]
Die Palästinensische Autonomiebehörde befindet sich seit vielen Jahren in einer schweren Haushaltskrise, die durch den Rückgang internationaler Spenden (da Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate von Freunden zu Feinden geworden sind) und der israelischen Politik noch verschärft wird. Die Krise wird ausgeweitet aufgrund der Tatsache, dass die Hamas einen großen politischen Gewinn daraus zieht, die Spannungen hochzuhalten, da diese Partei auf der Wut und Verzweiflung des palästinensischen Volkes seinen eigenen Erfolg aufbaut. Es hilft nicht, dass Hamas aufgrund ihrer eigenen internen Korruption nie in der Lage war, Frieden zu schaffen, um vernünftige wirtschaftliche und soziale Entscheidungen zu treffen. Die israelischen Rechte danken dafür und verdoppeln den eigenen Einsatz[27]. Eine einfache Tatsache: Die Brunnen zur Wasserversorgung wurden von der israelischen Seite beschlagnahmt. Die palästinensische Bevölkerung hat keinen Zugang mehr zu Wasser und die Ernten sind in Gefahr[28].
Das Pariser Protokoll (1994) gab der Palästinensischen Autonomiebehörde die formale Kontrolle über die Steuereinnahmen und den Verkehr von Agrar- und Industriegütern, formalisierte jedoch auf diese Weise eine unfaire Zollunion: Die Regierung Israels hat unter Verletzung des Protokolls Beschränkungen des Warenverkehrs zwischen Israel und den Territorien verhängt (Produkte können von Israel in die Territorien zirkulieren, aber nicht umgekehrt) und hat bewusst den Zeit- und Kostenaufwand für den Transport von Waren von einem Gebiet des Westjordanlandes in ein anderes erhöht[29].
75 % des palästinensischen Handels hängen von Israel für Importe und 80 % für Exporte ab, und jeder Wachstumsversuch wird im Keim erstickt: Zwischen 2016 und 2018 hat Israel nur 3 % der Baugenehmigungen des Landes genehmigt[30]. Die Wirtschaftsblockade des Gazastreifens, die 2007 mit dem Wahlsieg der Hamas begann, hat die Kontrolle über Grenzen, Ressourcen und das Genehmigungssystem in einem Großteil des palästinensischen Agrarlandes beeinträchtigt – das jetzt in den Händen der israelischen Regierung liegt[31].
Der Fleiß des palästinensischen Volkes
Eines von Dutzenden kleinen Textilunternehmen, die von palästinensischen Frauen geführt werden[32]
90 % des palästinensischen BIP wird von kleinen und mittleren Unternehmen erwirtschaftet – die Voraussetzungen für die Entwicklung größerer Unternehmen fehlen völlig. Die Gründe sind vielfältig. In den besetzten Gebieten zirkulieren beispielsweise drei Währungen, der israelische, der jordanische Dinar und der US-Dollar. Die Palästinensische Autonomiebehörde hat weder eine Zentralbank noch eine eigene Währung. Die Schikanen der israelischen Armee und Siedler erschweren jeden einzelnen Arbeitstag. Ine Eriksen Soreide, norwegische Außenministerin und Präsidentin von AHLC Palestine, bekräftigt, dass „die palästinensische Wirtschaft ihr Potenzial nicht entfalten kann, bis die Palästinenser vollen Zugang zu ihrem Land und ihren Ressourcen haben, sich frei in den eigenen Territorien bewegen und handeln können“[33].
Dennoch ist das Wirtschaftsgefüge fruchtbar, und 2018 überstieg das palästinensische BIP 14 Milliarden Dollar, vor allem dank des IT-Sektors, der 40 % der Wirtschaft ausmacht und ein Drittel der Bevölkerung beschäftigt – in einem Land mit einer Arbeitslosenquote von 30 %[34]. Als Invasionsarmee investiert Israel nicht in die zivile Infrastruktur und hindert andere daran, es zu tun. Am Vorabend des Oslo-Abkommens (13. September 1993), bevor der Gazastreifen an die Palästinensische Autonomiebehörde überging, waren 5 % der Bewohner des Gazastreifens und 26 % der Bewohner ländlicher Gebiete im Westjordanland ohne Wasser; im Gazastreifen hatten 38 % keine Kanalisation und nur 69 % der Westbank hatten rund um die Uhr Strom[35].
Der Übergang zur Palästinensischen Autonomiebehörde hat jedoch eine weitere Rezession mit sich gebracht, da Israel begonnen hat, den Binnenhandel zu blockieren[36], insbesondere den für Palästina[37] lebenswichtigen Kommerz mit Blumen. Das Ergebnis war die wachsende Schwierigkeit für Palästina, fast die Unmöglichkeit, im Westjordanland zu produzieren und auf den internationalen Märkten des Gazastreifens zu verkaufen – und zwar so sehr, dass die Beteiligung dieses Handels am BIP in 5 Jahren von über 50 % auf nur 8 % gesunken ist[38]. Weitere von Israel verhängte Beschränkungen des Bankverkehrs haben auch die Einnahmen aus Überweisungen palästinensischer Arbeiter ins Ausland erstickt, insbesondere die Einnahmen von Unternehmen[39], die von jungen Palästinensern auf der ganzen Welt gegründet wurden und die begonnen haben, ihre lokalen Produkte zu vermarkten, um über das Labyrinth der von der Jerusalemer Regierung errichteten Hindernisse herauszuklettern[40].
Das bekannteste Beispiel ist jenes von Nablus, einem berühmten Süßwarenunternehmen, dessen Geschäft im Westjordanland von Israel nach und nach unmöglich gemacht wurde: Raed Anabtawi, Enkel des Gründers, traf eine mutige Wahl und 2009 verlegte er die Firma in den Oman. Heute produziert die junge Al Arz Ice Cream Company, die 200 palästinensische Arbeiter (im Oman) beschäftigt, täglich Zehntausende von Fruchteis am Stiel für das Westjordanland und den Gazastreifen und hat nun mit großem Erfolg begonnen, im gesamten arabischen Raum zu expandieren, da es eine Mischung aus belgischer Schokolade, polnischer Milch, dänischer Technologie und palästinensischen Rezepten hat, die in ganz Asien verehrt wird – in einer Situation, in der Israelis weder die Fabrik beschädigen oder die Arbeiter daran hindern können, den Arbeitsplatz zu erreichen[41].
Seitdem ist Oman das gelobte Land der neuen palästinensischen Wirtschaft geworden, wie der Erfolg der Al Anan Marble and Stone Company (Schmuck) und der Gallery Zaineb (Handel mit palästinensischen Kunstobjekten[42]) beweist. Andere historische Unternehmen hingegen kämpfen viel mehr, und das nicht immer wegen der Schwierigkeiten der Belegschaft: Hirbawi in Hebron z. B. ist seit 1961 das globale Hauptgeschäft in Keffiyeh[43], und es war die chinesische Textilindustrie, die es in die Knie zwang, weil sie heute weltweit pekinesische Keffiyeh zu einem Zehntel des Originalprodukts verkauft[44]. Anat International, die sowohl eigene Kleidung als auch lizenzierte Markenkleidung produziert und vertreibt[45], wird durch den Schmuggel von Fake-Produkten aus dem Persischen Golf gedrosselt[46]. Zu diesen Unternehmen müssen viele Unternehmen, Verbände, Stiftungen, NGOs und Konsortien hinzugefügt werden, die fast alle von palästinensischen Frauen angeführt werden, die auf der ganzen Welt Produkte nationaler Kunst und Antiquitäten verkaufen[47].
Die verweigerte wirtschaftliche Unabhängigkeit
Die geduldige Restaurierung der archäologischen Ruinen von Gaza, deren touristische Ausbeutung (auch aufgrund des Desinteresses der Hamas) nur israelischen Unternehmen vorbehalten ist[48]
Israel führt einen unerbittlichen Kampf, um ein mögliches palästinensisches Wirtschaftswachstum auf jeder Ebene zu verhindern. Der Energiesektor wird durch israelische Entscheidungen über die Menge an Wasser, Strom und Öl bedingt, die Palästina zugänglich sind – was eine Industriepolitik unmöglich macht. Die Bemühungen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds zur Liberalisierung der Arbeitnehmerfreizügigkeit allein reichen nicht aus, bis Palästina nicht in der Lage ist, die industrielle Entwicklung zu bewältigen – und dies, obwohl Hamas eine Fiskalpolitik fördert, die ausländisches Kapital begünstigt, die bisher vor allem jordanische Kunden überzeugt hat, da 80 % des ausländischen Kapitals (fast 100 % durch Mikrokredite) in Palästina aus jenem Land investiert werden[49].
Nach 1967 erließ Israel zahlreiche Verordnungen zur Registrierung palästinensischer Unternehmen, Marken und Handelsnamen. Es legte die Handelsbedingungen, Art und Höhe der zu zahlenden Steuern, Abgaben und Zölle fest; palästinensischen Produzenten wurde eine Reihe von Steuern auferlegt, die zwischen 35 % und 40 % mehr Steuern zahlten als israelische Produzenten[50]. Der Gesamteinnahmeverlust im Zeitraum 1970-1987 schwank zwischen einem geschätzten Minimum von 6 Milliarden US-Dollar und einem Maximum von 11 Milliarden US-Dollar: Ein Betrag, der in die Schaffung einer unabhängigen Industrie hätte investiert werden können[51].
Ab Februar 2019 hat die israelische Regierung ein Gesetz eingeführt, das einen Teil der palästinensischen Steuern und Abgaben einfriert (die von Israel eingezogen und jeden Monat an die Palästinensische Autonomiebehörde überwiesen werden): Das Gesetz erlaubt der israelischen Regierung, 5 % der 190 Millionen US-Dollar an palästinensischen Steuereinnahmen einzubehalten[52], die als Beitrag an die Familien von Gefangenen in israelischen Gefängnissen für Sicherheitsdelikte verwendet werden. Israel begründet die Entscheidung damit, dass das Geld sonst zur Finanzierung des Terrorismus verwendet wurde[53].
In den Palästinensischen Gebieten betrifft die Menschenrechtsverletzung auch den Tourismus. Dies wird durch das im März 2021 von der NGO Global Legal Action Network und dem niederländischen Forschungszentrum für multinationale Konzerne SOMO [54]veröffentlichte Dokument „Tainted Tourism“ (korrupter Tourismus) angeprangert, dass die touristischen Angebote mit dem Ziel Israel analysierte: Israelische Reiseveranstalter kassieren die volle Zahl, obwohl sich rund 40 % der von internationalen Besuchern frequentierten Sehenswürdigkeiten in den besetzten Gebieten befinden[55].
Die Frage ist daher, warum die internationale Gemeinschaft nicht beschließt, etwas zu unternehmen, um das palästinensische Volk vor der politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und physischen Vernichtung zu retten. Wenn man die Liste der Demütigungen durch die Israelis liest, scheint es für die Vereinten Nationen unmöglich, dieser Tragödie gegenüber gleichgültig zu bleiben. Die Antwort liegt wieder in den Fakten vom Mai 2021: Hamas möchte, dass die Dinge so bleiben, wie sie sind.
Anstatt für den Frieden zu kämpfen, entfesselt Hamas eine völlig unzureichende Raketenmacht, sowohl um die israelische Armee zu bekämpfen, als auch die Kosten für die Palästinensische Autonomiebehörde zu übersteigen, um sich selbst an der Macht zu halten: Solange die Geburt und das Aufblühen einer unabhängigen Bourgeoisie verhindert wird, wird die Demokratisierung der Staatsbürgerschaft verhindert.
Der rückständigste und obskurantistischste Teil der israelischen Regierung bedankt sich, weil er in einem echten administrativen Völkermord weitermachen kann. Zwei gleichermaßen abscheuliche Kräfte, von denen Palästina sich ohne entschiedene äußere Verpflichtung nicht befreien kann. Aber wenn Israels beste Verbündete heute die Anführer des Regimes sind, das Giulio Regeni und Tausende von wehrlosen ägyptischen Bürgern und ihre Verbündeten im Persischen Golf gefoltert und zerfleischt hat, dann ist die Hoffnung in der Tat kurz vor dem Sterben.
[1] Occupied Palestinian Territory (oPt) – Response to the escalation in the oPt – Situation Report No. 1, 21 – 27 May 2021; https://www.timesofisrael.com/73-year-old-israeli-woman-who-fell-in-rocket-shelter-dies-of-injuries/
[2] https://www.repubblica.it/esteri/2013/07/03/news/l_egitto_a_un_passo_dal_colpo_di_stato_alle_17_scade_l_ultimatum_dei_militari-62298731/
[3] È un termine arabo che significa tregua o armistizio, https://amp.ww.it.freejournal.info/2170698/1/hudna.html
[4] Autori Vari, “Atlante delle guerre e dei conflitti del mondo”, Nona edizione, Terra Nuova Edizioni, Associazione 46° Parallelo, Firenze 2019, pagina 195
[5] https://www.avvenire.it/mondo/pagine/israele-ancora-scontri-a-gerusalemme
[6] https://www.avvenire.it/mondo/pagine/israele-ancora-scontri-a-gerusalemme
[7] Haggai Matar, “Perché Israele ha scelto la violenza”, “+972 Magazine” in “Internazionale” n.1409 – 14 Maggio 2021, pagine 18-20
[8] Autori Vari, “Atlante delle guerre e dei conflitti del mondo”, Nona edizione, Terra Nuova Edizioni, Associazione 46° Parallelo, 2019, pagina 195
[9] https://sicurezzainternazionale.luiss.it/2021/05/27/sessione-speciale-del-consiglio-diritti-umani-dellonu-gaza-israele/
[10] “Intanto nel mondo”, 28 Maggio 2021, https://www.internazionale.it/
[11] https://link.springer.com/chapter/10.1057/9780230106871_7 ; Beverley Milton-Edwards, “The Muslim Brotherhood: The Arab spring and its future face”, Routledge, London 2015, page 93
[12] https://carnegieendowment.org/sada/75840 ; https://www.dw.com/en/israel-egypt-meet-over-shaky-gaza-truce/a-57719557
[13] https://www.aa.com.tr/en/latest-on-coronavirus-outbreak/poverty-covid-19-add-to-plight-of-palestinian-children/2198519
[15] https://www.invictapalestina.org/archives/38776
[16] https://www.invictapalestina.org/archives/42576
[17] https://www.oxfamitalia.org/palestina-bruciati-e-abbattuti-migliaia-di-olivi/ ; https://www.oliveoiltimes.com/it/business/africa-middle-east/destruction-of-olive-trees-west-bank-palestinian-sovereignty/84810 ; http://www.infopal.it/onu-danneggiati-e-bruciati-da-coloni-migliaia-di-ulivi-palestinesi/ ; https://www.repubblica.it/solidarieta/cooperazione/2010/10/28/news/cisgiordania_coloni_contro_palestinesi_dati_alle_fiamme_e_abbattuti_i_loro_ulivi-8510093/
[18] http://www.infopal.it/land-grabbing-israeliano-nei-territori-palestinesi-occupati-devastazione-ambientale-saccheggio-delle-terre-coltivate-politiche-coloniali-di-demolizione/av_rl/active
[19] http://www.infopal.it/land-grabbing-israeliano-nei-territori-palestinesi-occupati-devastazione-ambientale-saccheggio-delle-terre-coltivate-politiche-coloniali-di-demolizione/av_rl/active
[20] https://valori.it/palestina/
[21] https://www.ice.it/it/news/notizie-dal-mondo/161914
[22] https://ec.europa.eu/eu-external-investment-plan/news/launching-european-union-palestine-investment-platform_en
[23] https://www.middleeastmonitor.com/20200506-eu-gives-pa-41m-to-pay-salaries-pensions-of-workers-in-west-bank/
[24] https://valori.it/palestina/
[25] http://www.deagostinigeografia.it/wing/schedapaese.jsp?idpaese=304#
[26] https://bdsitalia.org/index.php/ultime-notizie-no-mekorot/2136-apartheid-idrico
[27] https://www.bloombergquint.com/gadfly/israel-hamas-confrontation-what-is-hamas-thinking ; https://theconversation.com/both-israel-and-hamas-are-aiming-to-look-strong-instead-of-finding-a-way-out-of-their-endless-war-160962 ; https://theconversation.com/can-the-world-stop-israel-and-hamas-from-committing-war-crimes-7-questions-answered-about-international-law-155105
[28] https://www.populationdata.net/pays/palestine/
[29] http://www.bocchescucite.org/palestina-economia-e-occupazione-dal-protocollo-di-parigi-ad-oggi-ii-parte/
[30] http://www.infopal.it/il-declino-dei-settori-produttivi-palestinesi-il-commercio-interno-come-microcosmo-dellimpatto-delloccupazione/
[31] http://www.infopal.it/il-declino-dei-settori-produttivi-palestinesi-il-commercio-interno-come-microcosmo-dellimpatto-delloccupazione/
[32] http://www.pipa.ps/page.php?id=1b8ac6y1804998Y1b8ac6
[33] https://www.agensir.it/quotidiano/2021/2/26/coronavirus-covid-19-palestina-nel-2020-economia-contratta-del-10-12-circa-150-000-palestinesi-hanno-perso-il-lavoro/
[34] https://valori.it/palestina/
[35] http://www.bocchescucite.org/palestina-economia-e-occupazione-dal-protocollo-di-parigi-ad-oggi-ii-parte/
[36] http://ibiworld.eu/2020/09/15/il-caso-karuturi-cosi-la-crisi-delle-rose-recide-le-speranze-di-milioni-di-persone/
[37] https://www.senato.it/application/xmanager/projects/leg16/attachments/dossier/file_internets/000/006/937/81.pdf
[38] http://www.bocchescucite.org/palestina-economia-e-occupazione-dal-protocollo-di-parigi-ad-oggi-ii-parte/
[39] https://www.agensir.it/quotidiano/2021/2/26/coronavirus-covid-19-palestina-nel-2020-economia-contratta-del-10-12-circa-150-000-palestinesi-hanno-perso-il-lavoro/
[40] https://www.dw.com/en/young-palestinian-entrepreneurs-business-without-borders/a-50493101
[41] http://www.quartetoffice.org/page.php?id=5e6c7dy6188157Y5e6c7d
[42] http://www.quartetoffice.org/page.php?id=5e6c7dy6188157Y5e6c7d
[44] https://www.corriere.it/esteri/10_luglio_17/kefiah-cinese-arafat_be63352a-916b-11df-8c13-00144f02aabe.shtml ; https://www.amiciziaitalo-palestinese.org/index.php?option=com_content&view=article&id=2131:kefiah-la-concorrenza-cinese&catid=41&Itemid=81 ; https://www.terrasanta.net/2010/09/le-kefiah-palestinesi-fabbricate-in-cina/
[45] https://anat-international.com/pages/about-anat
[46] https://www.palestine-studies.org/en/node/1651034
[47] https://www.palestine-studies.org/en/node/1651034
[48] https://www.terrasanta.net/2019/10/gaza-classificato-il-patrimonio-storico-archeologico/
[49] https://valori.it/palestina/
[50] https://nena-news.it/palestina-economia-e-occupazione-dal-protocollo-di-parigi-ad-oggi-i-parte/
[51] https://nena-news.it/palestina-economia-e-occupazione-dal-protocollo-di-parigi-ad-oggi-i-parte/
[52] https://www.internazionale.it/bloc-notes/francesca-gnetti/2019/05/31/collasso-economico-palestinese
[53] https://www.internazionale.it/bloc-notes/francesca-gnetti/2019/05/31/collasso-economico-palestinese
[54] https://altreconomia.it/in-palestina-la-violazione-dei-diritti-umani-passa-anche-attraverso-il-turismo/
[55] https://altreconomia.it/in-palestina-la-violazione-dei-diritti-umani-passa-anche-attraverso-il-turismo/
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